Der eine oder andere wird davon schon gehört haben: PRTG Network Monitor der Firma Paessler AG. Die Software ist mit bis zu 100 Sensoren brutto (netto sind es 97, denn drei Sensoren sind für die lokale „Probe“ reserviert und man kann sie auch nicht entfernen) kostenfrei, und für 30 Tage mit so vielen Sensoren, wie einem beliebt. Damit ist diese Software für private Netzwerke mit ein paar Servern gut geeignet, aber auch für Unternehmen mit größeren Netzwerken, die auf eine proprietäre Netzwerküberwachung mit einer ziemlich großen Auswahl an vordefinierten Sensoren setzen möchten.
Die Installation und Einrichtung ist sehr simpel und die Bedienung der Weboberfläche sehr intuitiv gestaltet. Allerdings ist die Ersteinrichtung unter Umständen viel Klickarbeit, weil man diverse Sensoren nicht in einer Stapelverarbeitung anlegen kann. Stapelverarbeitung kennt PRTG leider ohnehin nicht. So ist z. B. auch kein CSV-Import möglich.
Bei der Ersteinrichtung wird das aktuelle Subnetz komplett gescannt und alle gefundenen Geräte aufgelistet und – je nachdem als was sie erkannt werden – bereits zugeordnet. Hier muss man u. U. die Geräte händisch verschieben. So intuitiv die Weboberfläche auch ist, das Verschieben in leere Gruppen kann nicht per Drag & Drop vorgenommen werden. Aber es gibt noch das Kontextmenü, wo es die Option gibt ein Objekt in eine andere Gruppe zu verschieben.
Man kann Vorlagen anlegen, anhand derer man neue Geräte hinzufügen kann. Doch nicht alle Sensoren sind dafür geeignet. Z. B. der Sensor WMI-Netzwerkadapter – hier wird für jede Netzwerkkarte, die man in einem Dropdown-Menü auswählen kann, ein Sensor angelegt. Da nicht jeder Rechner / Server dieselben Netzwerkkarten hat, eignet sich dieser Sensor meiner ansicht nach nicht für eine Vorlage.
Also ist die initiale Konfiguration etwas fummelig. Dennoch bleibt die Weboberfläce sehr bequem und besticht mit den Graphen, die man wahlweise auch als PNG oder sogar SVG herunterladen kann. Das Webinterface ist HTML5 und damit zukunftsorientiert. Kein Java-Scheiß und kein Flash-Gedöns.
Sehr interessant ist auch der Aspekt der Überwachung von virtualisierten Umgebungen. So kann man z. B. mit dieser Software nicht so einfach Netzwerktraffic einer Linux-Maschine überwachen. Für Hyper-V z. B. gibt es für diesen Zweck allerdings sehr nützliche Sensoren. So lassen sich auf Hyper-V-Ebene die Netzwerkadapter der virtuellen Maschinen überwachen und man braucht dafür kein SSH oder SNMP auf die VM. Allerdings ist auch das wieder etwas fummelig in der Erstkonfiguration, da die Standardnamen der Sensoren auch die UUIDs der virtuellen Netzwerkadapter beinhalten und damit das Ganze unübersichtlich werden kann. Man muss die Sensoren händisch umbenennen und ich habe keine Möglichkeit gefunden das Muster der Namensgebung anzupassen.
Fazit
Ein ziemlich cooles Überwachungstool für privat und Business, welches auf der einen Seite sehr intuitiv gestaltet ist und auch einfach zu installieren ist, auf der anderen Seite hier und da etwas fummelig sein kann. Insgesamt sehr übersichtlich gehalten. Wer nach einer auf Windows basierenden Monitoring-Software sucht, dem kann ich nur empfehlen einen Blick darauf zu werfen.
Hier nun ein paar Bilder:
Übersicht aller Geräte:
Übersicht eines Objekts:
Graph der Prozessorlast:
Graph der Netzwerklast: